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Re: Viel zu hoher Verbrauch (Bordcomputer zeigt viel weniger

Man ließt ja überall von Spritspar-Tipps. Die da lauten:

- früh schalten
- spät zurückschalten
- vorrausschauend beschleunigen/bremsen (Schub ausnutzen)
- keine unnötigen Fahrten

All dies scheint wohl nur bedingt zu gewünschtem Erfolg führen.
Korrekt. Das bezieht sich mehr auf die Leute, die meinen: "Mein Motor dreht bis 7000, also muss ich bei normaler Fahrweise bis mindestens 3500U/min drehen."

Hier noch mal ein paar Fakten:

Der Motor verbraucht beim Beschleunigen am meisten Sprit. Beim gemütlich rollen auf der Ebene dagegen recht wenig. Muss er gegen Fahrtwind, Rollwiderstand der Reifen oder gar bergauf seine Geschwindigkeit halten (nur halten, nicht schneller werden!), so fällt das ebenfalls unter Beschleunigen. Gegen Fahrtwind hilft langsamer fahren und hinter dem LKW im Windschatten bleiben anstelle zu überholen. Gegen den Rollwiderstand helfen schmalere Reifen. Es müssen nicht immer 285er Breitreifen sein. Bergauf fahren lässt sich kaum umgehen, dazu kommen wir aber jetzt.
Der Motor verbraucht auf die Zeit gesehen (nicht auf die km) bei Standgas am wenigsten Sprit. Das funktioniert aber nur, da er dabei so gut wie keine Last hat und somit kein Drehmoment braucht! Versuchst du jetzt aus sehr niedrigen Drehzahlen zu beschleunigen, fängt dein Steuergerät an wie ein Wilder Benzin einzuspritzen damit zumindest etwas vorran geht.
Am effizientesten arbeitet der Motor beim maximalen Drehmoment. Beim GDI liegt das bei 3750U/min (siehe angehängtes Bild). Wenn es also steil bergauf geht und du auch noch beschleunigen musst, nutze ruhig mal etwas Drehzahl bei 1/4 Gaspedalstellung anstatt die Süße bei 1500U/min mit 4/5 Gaspedalstellung oder Vollgas zu quälen.
Fahr vorraus schauend. Lass ruhig mal zwischen dir und deinem Vordermann ein paar hundert Meter abstand. Auch in der Stadt kannst locker 75 bis 100 Meter abstand halten. Regt eigentlich nur den Hintermann auf. Dadurch lässt sich das Bremsen (was die reinste Energieverschwendung ist: du verwandelst Vortrieb in Hitze) häufig umgehen, da nur minimale korektuen der Gaspedalstellung notwendig sind. Optimal ist, wenn du nur minimal beschleunigen musst und die Schubabschaltung sogut wie nie zum Einsatz kommt.
Und jetzt zum Popometer: Eins der wichtigsten Instrumente die es gibt. Fahren lernen kann jeder, fahren können die wenigsten. Versuch ein Gefühl für dein Auto zu entwickeln. Wenn du ihm/ihr zuhörst, wird dein Wagen dir nicht nur die tollsten Geschichten erzählen, sondern dir wirklich ALLES mitteilen. Das geht klangmäßig über die Temperatur deines Motors, ob ausreichend Öl vorhanden ist bis hin zum Fahrwerk, Reifen und der Fahrbahnqualität. Wenn du ein richtiges Gefühl dafür entwickelt hast, wirst du sogar das Beschleunigen spüren, was andere nur erkennen würden wenn sie min 5 Sekunden auf den Tacho starren. Lass einfach mal das Radio aus und versuche nur mal deinem Cari zuzuhören.
Nicht nur eine Klimaanlage frisst Sprit, auch jeder andere Verbraucher. Sowohl die Sitzheizung als auch die Anlage haben einen recht großen Hunger. Auch ein angeschaltetes Licht frisst schnell mal 140W. Schaltest noch die Nebelscheinwerfer dazu sinds weitere 110W.
Und dann gibt es noch die Schubabschaltung. Wie man die benutzt müsste dir ja klar sein. Bitte nur nutzen wenn du an eine Ampel etc. ran fährst. Verwendest du die sonst beim normalen Fahren (ja, solche Leute gibt es!) musst du logischerweise danach wieder mehr beschleunigen. Das Beschleunigen frisst dann mehr Sprit als die Schubabschaltung gespart hat.
An und für sich kann man schlecht Spritspartips geben. Was denkst warum´s über all nur "früh hochschalten, spät runter schalten, ...blablabla" heißt? Da kann man kein Buch drüber schreiben wie es funktioniert. Jeder Motor ist anders, und auf jedes Auto muss man sich individuell einstellen.
von Furious
24.10.2011, 19:26
 
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Re: Viel zu hoher Verbrauch (Bordcomputer zeigt viel weniger

Vielleicht - wahrscheinlich - kannst Du Dir die Schalterei am ehesten erklären, wenn Du überlegst, wie ein automatisches
Getriebe schaltet. Es schaltet lastabhängig und drehzalabhängig. Drehzahl zu hoch - raufschalten, Drehzahl zu niedrig -
runterschalten. Last zu hoch - runterschalten, keine oder wenig Belastung - raufschalten. Dies nun miteinander verbunden:
Fährst Du mit wenig Belastung, oder gar bergab, schaltet das Getriebe in den höchstmöglichen Gang, so, daß die Drehzahl
nicht durch Schalten zu weit abfällt. Willst Du beschleunigen, dann schaltet das Getriebe wegen der Last runter - bei
Kickdown in den niedrigsten noch von der Drehzahl her verantwortbaren Gang.
Genau so funktioniert das von Hand geschaltete Getriebe auch: ohne Last kannst Du durchaus mit 50 im 5. rollen lassen, etwas bergab sogar noch langsamer. Sobald Du dem Motor Leistung abverlangst, solltest du in den der Geschwindigkeit angepassten Gang runterschalten.
Ich habe den 1.6-er Carisma. Der rollt wunderschön bei 55 m 5. Gang, aber beschleunigen geht dann nicht, deshalb habe
ich in der Stadt meist doch den vierten drin. Richtig Zug hat er erst so ab 2500, das muß ich beim Beschleunigen berücksichtigen. Durch Messungen habe ich festgestellt, daß der Verbrauch im 5. bei weniger, als 2000 U/min höher liegt, als
im 4. bei knapp 2500.
Rauf schalte ich bei 2500- 2700, aber am Berg auch schon mal bei 5-5500 (das kostet dann Sprit), wenn ich einen angeblich stärkeren ärgern will und der dann glaubt, im höchsten Gang noch mithalten zu können.
Übrigens wird meiner beim Abbremsen vor der Ampel erst bei ca.1000 U/min unruhig, d.h. dann wird die Schubabschaltung
beendet und auf Leerlaufgemisch umgestellt.
von carismafreund
24.10.2011, 22:26
 
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