Kurbelgehäuseentlüftung defekt. Welche Teile brauche ich?

Hi zusammen,

letztens bin ich darauf aufmerksam geworden, dass mein Dicker in letzter Zeit einen großen Appetit auf Öl hat. Gut ein Liter ging auf den letzten 1000 Kilomentern durch. Kein billiger Spaß, wenn man bedenkt, was dem GDI für eine Edelplörre mundet.

Nachdem ich erst mal das Schlimmste befürchtet hatte, habe ich das Kühlwasser gecheckt und brav am Ölpeilstab geschnuppert, aber weder Öl im Kühlwasser, noch Kühlmittel im Öl, noch Benzinduft im Öl konnte ich feststellen.

Was mir aber aufgefallen ist, war die Kurbelgehäuseentlüftung. Ich habe mal spaßeshalber versucht, den Öldeckel bei laufender Maschine abzunehmen: Keine Chance. Dann habe ich ihn aufgedreht und auf den Stutzen gelegt. Wieder nur mit ordentlich Kraftaufwand runterbekommen.

Beim Abnehmen gab es auch ein deutlich hörbares "Fump"-Geräusch und bei abgenommenem Deckel ein deutliches Zischen nebst spürbarem Luftsog in Richtung Öleinfüllstutzen.

Meine erste Frage: Ich geh schon recht in der Annahme, dass hier das KGE-Ventil kaputt ist, oder? Bzw. was könnte den Unterdruck/Ölverlust sonst verursachen?

Meine zweite Frage: Kann ich das KGE-Ventil bzw. das defekte Teil selber tauschen, was brauche ich dazu, und woher kriege ich das Ersatzteil? (Habe leider nicht wirklich ein taugliches Mitsu-Autohaus in der Nähe.)

Btw: Hat das schon mal einer machen lassen und eine Ahnung, was der Tausch beim Freundlichen kosten würde?

LG - Frank

Was für ein Fahrzeug fährst du denn?
Du meinst das PCV,das kannst du einfach abstecken und das neue drauf fertig.
Mach das doch erst mal sauber und gängig ,dann kann mann weiter sehen.

Erst mal danke für die schnelle Antwort. Ich fahre einen DA0 GDI. Facelift von 2003, in der 122PS-Version.

Weißt du zufällig, wie das PCV befestigt ist? Und gibt es dazu ein Gegenstück am Kurbelgehäuse oder existiert nur das Ventil oben am Ventildeckel? Zu dem Teil schweigt sich das Werkstatthandbuch leider ziemlich aus.

(Bin btw überrascht, dass es ein PCV ist. Hätte eher auf Negative Airflow getippt, da ich immer geglaubt habe, dass das Ding Ölnebel mittels Unterdruck absaugt.)

Ist jedenfalls ne gute Idee, das erst mal rauszunehmen, bevor ich mich auf die Suche nach Ersatzteilen mache. Kann ich da zum Gangbarmachen einfach wie immer die WD40-Dusche benutzen?

LG

Frank

Soviel ich weiss ,holt sich das KWG die Frischluft vom Ansaugschlauch ohne irgendwelche Ventile dazwischen.
Sollte es dort aber ölig sein ,hast du Überdruck im KWG,nicht gut.
Sollte das PCV nicht öffnen ,kann das ein Grund für den Überdruck sein.
Schliesst es nicht ,zieht es dir das Öl weg.

-Das ist einfach nur gesteckt,sollte klappern wenn es geschüttelt wird.
-Na ja ,einfach spülen.

Ich hoffe, dass der Überdruck nur durch beherztes Autobahnfahren und einen etwas zu hohen Füllstand zustande kam. Muss aber auch gestehen, dass ich ne ganze Weile nicht zum Nachschauen gekommen bin. Von daher muss der Ölverlust gar nicht so massiv sein.

Mit etwas Glück komme ich am Samstag mal zum Ausbauen. Gut, dass unser Astra gerade fertig gemacht wurde und wieder rollt.

Naja, jedenfalls vielen Dank für die nützlichen Tipps. Jetzt bin ich doch etwas beruhigter.

So. Das pcv habe ich mit wd40 wieder flott gekriegt. Jetzt kann ich den öldeckel auch bei laufender maschine problemlos abnehmen. Ist das aber normal, dass es immernoch ein leichtes Luftstromgeräusch gibt? Habe sogar das Gefühl, dass der etwas aus dem Öldeckel bläst.

War denn kräftig Ölschmand drin oder hat sich das so festgesetzt?
Beim PCV muss ja eine gewisse Federkraft motorseitig und ansaugseitig überwunden werden ,damit es öffnet.Ansaugseitig sollte das im Standgas passieren ,denn da ist der Unterdruck am höchsten ,weil die Dk geschlossen ist.
Es kann deshalb gut sein das es eine gewissen Druck im Kurbelgehäuse,je nach Motorlauf gibt.
Nur übermässig darf er nicht werden,sonst haste Probleme mit undichten Kolbenringen und die Falschgase drücken dir das Motoröl durch die Entlüftung in den Ansaugtrakt/Brennraum,wo es dann verbrannt wird.

Das Ventil war schon recht verölt. Ich habe auf der Motorblockseite erst mal ordentlich WD40 reingefüllt, und es dann bewegt. Das Öl, das rauskam, war erst mal schwarz, wurde dann aber immer sauberer. Als es farblos rauskam, konnte man schon deutlich spüren, dass das PCV viel leichtgängiger war und sich der Stößel im Ventil auch wieder deutlich weiter bewegt hat. Mit dem Ventil war also auf jeden Fall was im Argen.

Was beim ersten Start nach dem Einbau allerdings wieder da war, war ein Klacken vom PCV. Das gab es vor der Ventilreinigung auch nicht mehr.

Druck war, wie gesagt, noch am Öldeckel wahrnehmbar, allerdings reichte der z.B. nicht mehr aus, um den Öldeckel festzusaugen.

Wie gesagt, es fühlte sich eher nach ein wenig Überdruck an, was ich da am Öldeckel (also im Ventildeckel) feststellen konnte. Konnte es leider erst mal nur im Leerlauf testen.

Ich werde jetzt einfach mal beobachten, wie sich der Ölverbrauch so entwickelt. Sprich: Nach jeder halbwegs lohnenden Fahrt messen. Dann sehen wir weiter.

Was mich etwas gewundert hat: Gibt es noch sowas wie ne Ventiltriebentlüftung beim Carisma GDI? Das Ventil ging zwar in die Ansaugbrücke, aber der Schlauch war ziemlich kurz und es sah eher aus, als ginge er in den Zylinderkopf und nicht ins Kurbelgehäuse.

kameone schrieb:20.11.2011, 19:23
Was mich etwas gewundert hat: Gibt es noch sowas wie ne Ventiltriebentlüftung beim Carisma GDI? Das Ventil ging zwar in die Ansaugbrücke, aber der Schlauch war ziemlich kurz und es sah eher aus, als ginge er in den Zylinderkopf und nicht ins Kurbelgehäuse.

Ist schon richtig das Ventil selbst steckt im Ventildeckel und geht dann in den Ansaugfächer.
Nur ein kurzer Schlauch bis dahin.
Die angesaugte Luft kommt von einem anderen Schlauch ,der ist am dicken Luftfilterschlauch angeschlossen,wo der jetzt genau ins Motorgehäuse geht ,musste selbst gucken ,das weiss ich auch nicht.

Ah ok, vielen Dank. Dann habe ich zumindest mal das richtige Ventil gereinigt