Bild-Quelle: Daimler / Mercedes Wer mit dem Gedanken spielt, ein neues Fahrzeug zu kaufen, sollte sich zumindest bei Neuwagen beeilen, denn ab dem 01. September 2018 gilt für alle Neuzulassungen der neue WLTP (Worldwide harmonized Light vehicles Test Procedure) Prüfzyklus. Damit wird das alte Messverfahren NEFZ (Neue Europäische Fahrzyklus), welches seit 1992 benutzt wird, abgelöst und ist nicht mehr gültig für ab den 01.09.2018 neu zugelassene Fahrzeuge.
Warum steigt dadurch die KFZ-Steuer? Die KFZ-Steuer wird bei gleichbleibenden Modellen teurer, da beim neuen WLTP Prüfzyklus Fahrzeuge realistischer auf ihre Abgaswerte gemessen werden, was wiederrum die Folge hat, dass die Werte höher ausfallen, als beim bisherigen Messverfahren NEFZ.
Nicht betroffen sind nur Fahrzeuge die bis zum 31.08.2018 zugelassen werden, diese sollen auch in Zukunft, bei Ummeldungen, Halter-Wechsel usw. ihren alten NEFZ-Wert in den Papieren beibehalten und nach diesem weiter Versteuert werden.
Alle Neuzulassungen ab dem 01.09.2018 müssen WLTP Zertifiziert sein. In den Papieren stehen dann höhere CO2-Werte, was dann auch der neue Fahrzeugbesitzer bei der Steuerabgabe an das Hauptzollamt spüren wird.
Wie berechnet sich die neue KFZ-Steuer? Die KFZ-Steuer berechnet sich aus dem Hubraum und dem CO2-Wert.
Je 100 ccm sind das beim Benziner 2 Euro und beim Diesel 9,50 Euro.
Beim CO2-Wert sind die ersten 95 g/km frei, jedes weitere g/km kostet 2 Euro.
Die Berechnung ändert sich also aktuell nicht, der höhere Preis entsteht durch die realistische Messung und somit den Werten.
Warum ist das so? Die Fahrzeuge, die ab dem 01.09.2018 verkauft und neu zugelassen werden, sind in vielen Fällen nicht anders als die, die auch einen Tag vorher verkauft und neu zugelassen wurden. Wobei neben Diesel-Fahrzeuge auch Benziner ab 01.09.2018 mit einem OPF (Ottomotor-Partikelfilter) ausgerüstet sein müssen.
Auch die Berechnung der KFZ-Steuer selbst, ändert sich nicht.
Es liegt einfach an der Art der neuen CO2 Messung, diese ist mehr den realistischen Bedingungen angepasst und lässt schwieriger „Schummelwerte“ zu.
Dazu gehören bspw. Straßentest, längere Messfahrzeiten, höhere Geschwindigkeiten, mehr Start-Stopp-Phasen.
Vor- & Nachteile? Ja die gibt es durch aus. Zum Nachteil für den Verbraucher, steigen die Haltungskosten durch die KFZ-Steuer. Für den Staat wiederum ein Vorteil, der kassiert dabei besser ab, ob die Mehreinnahmen für die Infrastruktur eingesetzt werden, ist dabei fraglich.
Weiterer Nachteil besteht momentan für die Autohersteller, diese müssen mehr Geld und Zeit in das neue aufwendigere Messverfahren setzen.
Teilweise müssen auch viele Fahrzeuge mit einem neuen Partikelfilter ausgestattet werden.
Zudem gibt es momentan Engpässe bei den Prüfstationen, somit fehlende Zertifikate. Viele Autohersteller lassen schon die Produktionen langsamer laufen, da sich viele Neuwagen auf großen Höfen und Plätzen anstauen – VW bspw. hat schon ein Teil des Berliner Flughafen BER angemietet, um Fahrzeuge zwischen zu parken.
Diese Kosten könnten am Ende auch auf den Verbraucher umgelegt werden.
Ein Vorteil für den Verbraucher sollte aber auch in Zukunft die Angabe des Verbrauches sein. Denn durch die realistischen Messungen werden die Spritverbrauchswerte realistischer Ausfallen.
Außerdem könnte das auch die Autohersteller dazu zwingen, noch effizientere Motoren zu bauen.