wird die Bundeswehr mich ziehen.....????

Hallo Leute,

The Br4in hat meines erachtens vollkommen recht. Wenn ihr mit dem Gedanken zur Bundeswehr geht das ihr schießen müsst dann seit ihr dort falsch.
Jeder muss sich letztendlich seine Meinung über den Wehrdienst oder Wehrersatzdienst bilden, wobei ich in dem Punkt The Br4in auch wieder zustimmen muss, dass der Zivildienst wahrscheinlich mehr auf das geistige Auswirkungen haben wird. In der Altenpflege wo die meisten Zivis eingesetzt werden, gibt es immer weniger Angestellte. Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen freuen sich über jeden Zivi, denn die können körperlich in der Regel das gleiche, wie vergleichbares Personal. Ich möchte aber durch die Ereignisse in einer Pflegeeinrichtung mit 30 Jahren nicht so aussehen, wie einer mit 40 - das Arbeiten in Pflegeeinrichtungen geht verdammt auf Körper und Geist -> man baut einfach ab.

Viele die sich wegen Kleinigkeiten vor dem Bund drücken, sollten sich vielleicht mal vor Augen führen weshalb der Wehrdienst eingeführt wurde. Meine persönlichen Erfahrungen mit dem Bund waren mehr als super. In der Grundausbildung kommt man zum Teil an seine körperlichen Grenzen, was nicht schlecht ist, weil man seine körperliche Belastungsgrenze kennen lernt. Sport war toll und vielseitig (beugt vielleicht auch dem Übergewicht vor), im Gelände hat man gelernt sich auf seine Sinnesorgane zu verlassen, man hat viele nette Leute kennen gelernt - mit denen ich immer noch in Kontakt stehe und man hat nette Abende mit Gruppen- und Zugführern verbracht. Wenn das nicht Erfahrungen sind, die jeder machen sollte, dann weiß ich auch nicht. Geschossen haben wir im übrigen eher nebensächlich gemacht. In der Grundausbildung waren wir vielleicht 8 Tage auf dem Schießplatz und haben da alle Übungen der Grundausbildung geschossen. Wobei das schönste eigentlich das Nachtschießen war, da man Nachtsichtgeräte hatte. Nach der Grundausbildung dachte ich auch das nun ein lockeres Leben auf mich zu kommt. Dem war in Teilen auch so, da Zimmerkontrollen und das häufige Antreten weggefallen ist. Sicher lag das an meiner Einheit, aber man sollte vielleicht auch in betracht ziehen, dass man nach der Grundausbildung etwas für die Allgemeinheit tun kann. Ich war beim LTG63 in Hohn bei Rendsburg tätig und dort in der 2. fliegenden Staffel. Diese Staffel hat den Rettungshubschrauber für drei Standorte gestellt. Einer ist davon ist Hamburg. Der Hubschrauber in Hamburg flog so oft wie kein anderer in Deutschland um Leuten zu helfen. Ich befasste mich dabei mit den Flugvorbereitungen in Hohn. Habe mich um die Ausrüstung der Crews gekümmert und einen Shuttle zwischen Staffelgebäude und Landeplatte bereitgestellt. Das Team in dem ich tätig war, waren überwiegend Wehrdienstleistende und zwei SAZ4. Es lief alles gut und mit den Offizieren hat man sich menschlich unterhalten ohne permanent den militärischen Gruß vorzuführen. Zur Belohnung durfte man sogar hin und wieder mitfliegen, so dass es weitere Erlebnisse gab. Mir hat der Einsatz sogar so viel Spaß gemacht, dass ich gleich noch FWDL eingereicht habe. Dieser wurde bewilligt und so war ich noch länger dabei.

Wer nun über den Wehrsold spricht, der sollte man die Leute fragen, die vielleicht schon vor 5-10 Jahren ihren Wehrdienst geleistet haben. Ab dem 1.1.2008 gibt es für jeden Wehrdienstleistenden am Tag 2€ mehr. Das sind 60€ mehr im Monat. Für einen Wehrdienstleistenden ist das eine Menge Geld. Mal abgesehen, dass man als ehemaliger Schüler mit dem geld vollkommen hinkommt, selbst wenn man schon eine eigene Wohnung hat. Wer nun schon Arbeitet und Einbußen hinnehmen muss, der kann sich an ein Amt wenden, dass für Miete, Kfz Versicherung etc. aufkommt. Natürlich dann auch nur für die 9 Monate - ist klar.

Jeder muss es im Endeffekt selbst wissen, aber verschwendete Zeit ist es in keinem Fall, ob nun Zivi oder Bund. Beides ist wichtig und vor beidem sollte man sich nicht drücken.

Mensch das der Text so lang wird, wollte ich nicht.

PS: In meinem jetzigen Beruf merkt man im übrigen wer beim Bund war und wer nicht. Liegt an den Verhaltensweisen.

Ich kann euch beiden in jedem Punkt Recht geben.

Möchte auch nix weiter dazu sagen, bis auf:

Stellt euch einfach mal ein Land wie Deutschland ohne eine Kraft zur Landesverteidigung vor ...

Mehr möchte ich dazu schon gar nicht mehr verlieren!

Hey Schmanta,
es geht mir ja nicht nur um die Landesverteidigung, denn wo verteidigen wir uns denn? Die Bundeswehr hat sich doch vor einigen Jahren neu ausgerichtet - nur das ist bei vielen noch nicht angekommen.
Es geht mir einfach darum, dass man etwas für die Gemeinschaft tut, so wie The Br4in angesprochen hat bei Umweltkatastrophen (Hochwasser, Unwetter, etc.) oder aber so wie ich es gemacht habe - Crews für die Rettungshubschrauber zuarbeiten. Einfach nur gemeinnützig tätig sein. Die Grundausbildung vermittelt einem einfach nur Werte, die für das weitere Leben nicht verkehrt sind auch wenn einem das eine oder andere zu diesem Zeitpunkt widerstrebt.

derhoeppi hat am 12.10.2007, 12:06:Hey Schmanta,
es geht mir ja nicht nur um die Landesverteidigung, denn wo verteidigen wir uns denn?

Die Verteidigung fängt bei dem Auftrag an, Deutschland Unabhängigkeit dadurch zu versichern, dass es durch die Streitkräfte von außen nicht erpressbar ist und hört bei der Unterstützung der Bündnispartner im Auslandseinsatz auf...
Außerdem ist auch die Abwehr von Umweltkatastrophen eine Art "Landesverteidigung"...
In allen anderen Punkten gebe ich dir recht...

Ich war übrigens über zwei Jahre in Rendsburg an der Heeresflugabwehrschule... und bin von da aus immer schön zur Hindernisbahn nach Hohn gerannt...

Ja TheBr4in so klein ist die Welt.

Fallout hat am 22.09.2007, 13:08:

Snoopi10 hat am 21.09.2007, 21:12:
...en Kumpel von mir is Profi Snowboarder aus Isen bei Erding...

Ich wohne in Isen bei Erding, wie heißt der gute Mann?

Sorry für die späte Antwort, aber er heißt Alexander Rieger, aber so wie ich am wochenende erfahren habe, fährt er nich mehr, weil er sich was am Meniskus oder Sprunggelenk getan hab, er fährt jetz nur noch Hobby mäßig! Leider!

TheBr4in hat am 12.10.2007, 04:44:Warum gehen überhaupt alle nur auf das Schiessen ein??? Keiner redet über die mehr als 10000 Grundwehrdienstleistenden die sich 2002 an Elbe und Mulde die Hacken an Millionen von Sandsäcken abgeschleppt haben. Und gerade solche Einsätze sind zu Friedenszeiten vordergründige Aufgaben für die Bundeswehr!

Sorry, dass ich hier auch "wieder" (wie sicher so viele) auf das Schießen eingegangen bin.
Du hast ja vollkommen recht mit den Einsätzen der Bundeswehr, mir hat mein Grundwehrdienst bei den Fernmeldern Spaß gemacht, eben ,weil ich da auch was getan habe, wobei ich die Bundeswehr nicht unbedingt mit Krieg in Verbindung gebracht habe. Ich war sogar nahe dran, mich zu verpflichten.
Ich denke aber, es sind zwei verschiedene Paar Schuhe, ob man vom Krieg (bzw. Kriegseinsatz) spricht oder ob wirklich Krieg ist. Ich glaube, wenn es in Deutschland Krieg geben würde (was ich niemals im Leben haben möchte) dürften sich auch die von der Bundeswehr angesprochen fühlen, die sich sonst davor "gedrückt" hätten. Ich habe mich damals nicht verpflichtet, weil ich nicht unbedingt in irgend ein anderes Land wollte um dort etwas zu verteidigen. Fü mein eigenes Land sehe ich das anders.
Ja, OK, ich weiß, wenn es nicht die Leute geben würde, die sich auch für andere Länder einsetzen würden ..............
Ich denke einfach, es ist eine verdammt schwere Sache, über das Für und Wider der Bundeswehr zu diskutieren. Denn jeder hat da eine andere Meinung dazu. Und die hat nicht unbedingt was mit Schießen zu tun.
Ach übrigens, wegen "wenn irgend ein Kerl übern Zaun geklettert wäre.....", ich habe nicht gesagt, dass uns beigebracht wurde, auf jemanden zu schießen. Ich habe nur für mich selbst überlegt ob ich schießen würde wenn man mich bedroht. Ist aber sicher auch situationsbedingt. Ich hatte eigentlich immer mehr Angst, dass mein Kollege mal aus Versehen irgendetwas umballert (inklusive mich), der war nämlich immer ein bißchen nervös. War in Fuldtal (am Arsch der Welt), da war um die Kaserne nix, rein gar nix. Und da weiß man nie, was alles so um den Zaun rumschleicht.

Joar.. in Fuldatal war ich auch... AGA amchen in der ínzeischen nicht mehr existenten 2./ PzFlaRakBtl 300... det war anno 2002... die Zeit vergeht wie im Fluge...

TheBr4in hat am 12.10.2007, 22:38:Joar.. in Fuldatal war ich auch... AGA amchen in der ínzeischen nicht mehr existenten 2./ PzFlaRakBtl 300... det war anno 2002... die Zeit vergeht wie im Fluge...

... und Gott erschuf von seinem letzten Geld
Fuldatal, am Arsch der Welt....
=> und von da ist es nicht weit nach Schwabo
=> und Gott erschuf in seinem Zorn
Schwarzenborn
und der Teufel gab Kontra
und schuf Sontra............

Aber Schwabo war ganz lustig.

Oder:

Lieber dumm und assozial, als Soldat in Fuldatal...

@derhoeppi
Das mit dem "stellt euch einfach mal ... vor" war je net für euch als Kritik, oder so gedacht, sondern für die jenigen, die nix mit der Bw zu tun haben wollen, und Brain hat des dann schon richtig erläutert, kurz zusammengefasst: "Präsenz zeigen". Aber etwas ausführlich, so wie Brain es gemacht hat, dürfte für jeden verständlich sein. Und darüber sollte man mal als "Zweifler" nachdenken.

@Brain
hab gehört du wurdest mittlerweile befördert... auch wenn es ne gewisse Zeit schon her ist, Herzlichen Glückwunsch!

Schmanta hat am 13.10.2007, 09:21:@Brain
hab gehört du wurdest mittlerweile befördert... auch wenn es ne gewisse Zeit schon her ist, Herzlichen Glückwunsch!

Ah, wie weit ist den Brain?
Ich hab's nur geschafft bis zum Unteroffziersanwärter der Reserve

Schmanta hat am 13.10.2007, 09:21:@Brain
hab gehört du wurdest mittlerweile befördert... auch wenn es ne gewisse Zeit schon her ist, Herzlichen Glückwunsch!

Jau, und so nen fetzigen Säbel hatter auch bekommen Der steht sogar auf der Kleiderkarte, wenn ich das recht in Erinnerung hab.