Ah sooooo.....also ins technische Detail
Ich hab das durch......und glaub mir, zwischen Theorie und der Praxis liegen da ganze Sternensysteme.......gerade Abgasanlagen sind da bei jedem Auto unterschiedlich......ohne Druckanalyse kommst da auf keinen grünen Zweig.
Gemessen werden an 3 Positionen:
1. Messung Auslass vor dem Krümmer.
Wenn du genau schaust, siehst du am Kopf nähe Auslass eine verschloßene Bohrung.
Diese wird geöffnet und ein Druck-Temperatursensor kommt da rein.
(Der Sensor ist wie ein Luftmassenmesser ausgelegt. Es wird anhand der vorbeiströmenden Abgase ein Druck ermittelt/berechnet, anhand des Ergebnisses mit der Temperatur abgeglichen und neu berechnet, das ein tatsächlicher Überdruck berechnet wird.)
2. Messpunkt ist nach dem KAT, da wird dann ein M8 Loch gebohrt und eine Druck-Temperatursonde kommt da ran.
Messpunkt 3 ist Endtopf. Wird mit einer Kappe versehen, in dem ein Temp Druck Sensor ist, genau in der Mitte.
Bei Doppelrohr sind es dann 2 usw.
Zuerst ne Kaltmessung mit max. 2500 U/Min.
Alle 3 Messpunkte werden addiert und dann durch 3 geteilt.
So erhält man einen Mittelwert.
Dann Messungen im warmen Zustand, Motoröltemp. = 80 ° Celsius.
Leerlauf
Teillast bis 3000 U/Min
Vollast mit maximaldrehzahl.
Am Krümmer wird die Ausgabetemperatur gemessen sowie der effektive Druck eines Zylinders.
Das Resultat wird mal 4 genommen und gemerkt.
Messung 2 nach dem Kat, Luftströmung und Temperatur
Beide werden zusammengezählt und dann durch 2 geteilt. Das ergibt einen Schnittwert.
Liegt der Schnittwert nun unter dem Krümmerwert, liegt der Staudruck nach dem Kat und wird dann in Messung 3 berechnet.
Liegt so gut wie kein Unterschied vor, werden die Resultate festgehalten.
Messung 3: Endrohr. Werte merken.
Alle 3 Messungen werden addiert, danach durch 3 geteilt.
Schnittergebnis mit den beiden ersten, also Krümmerwert und Katwert, vergleichen.
Ist Wert Krümmer nun niedriger als Wert Endtopf, vergleiche Endtopf mit KAT.
(Fall 1)
Ist KAT niedriger als Enttopf, ist zwischen KAT und Endtopf der Staudruck.
(Fall 2)
Ist Wert Krümmer höher als Endtopf, hat die Abgasanlage keinen Staudruck, ist also nicht für das Fahrzeug geeignet.
(Fall 3)
Fall 1 mit Fall 2:
Zerlege Anlage und verbinde ab KAT mit Rohr zum Endtopf.
Wiederhole Messung und vergleiche Werte zwischen KAT und Endtopf.
Ist zwischen KAT und Endtopf jetzt Höher, ermittel, wieviel Zwischendämpfer verbaut sind.
1 Zwischendämpfer = hier Staudruck........= schlecht.
2 Zwischendämpfer = prüfe, welcher Staudruck aufweist, also montiere zuerst 1 ans Rohr und messe neu, dann raus und 2.ten anbauen und wieder messen.
Resultat ergibt das Bauteil, das für den Staudruck verantwortlich ist.
So...das wars in ganz groben Zügen.......in der Realität ist es estwas spezieller und detailierter aber so kann mans sich vorstellen.
Ziel des ganzen ist es, eine Abgasanlage zu bauen, die kontinuierlich vom Krümmer weg den Staudruck von Bauteil zu Bauteil erhöht, bis das Endresultat des Originales, Plus 1 Bar erreicht wird.
Das ist in der Regel der optimale Verlauf und Staudruck für den jeweiligen Motor.
Vielleicht hast das mal selbst festgestellt:
Ein Loch oder defekte Dichtung, wos kräftig rausbläst und schwupp, die Karre zieht nicht mehr so wie sonst.
Oder......am Endrohr irgendwo ein Loch und die Karre geht plötzlich spürbar besser obenraus...........da wäre dann der Endtopf das Bauteil, das den Staudruck aufbaut. (oft bei Kleinhubigen Motoren der Fall)
Jetzt gehts halt dran, eine Anlage zu bauen, die perfekt auf den Motor abgestimmt ist.
Das kannst du so machen wie ich am Jeep:
Alles ein und ausbauen, was man so findet und immer wieder testen, testen, testen.
Oder aber alle Bauteile vermessen (InnenMaß, AussenDurchmesser, Länge), den identifizierten Bauteil des Staudruckes als Ausgang hernehmen und umrechnen.......frag mich aber nicht wie.......ich hab keine Unterlagen mehr darüber und find auch nix im inet derzeit.
Bei meiner Süßen hab ich nur "Umgebaut" und der Sebring wurde anhand meiner Maße angepasst........wurde mir zumindest gesagt. Vom klingen und der Effizienz her könnte das sogar stimmen, geht wirklich besser und schlechter ohne, noch schlechter ohne 2.ten Mitteldämpfer, wieder schlechter ohne Mitteldämpfer.......Kat und Fächerkrümmer hab ich nicht ausgebaut.......weil das ja kaum möglich ist, alleine durch Testfahrten da was rauszufinden......soviel Rohr hatte ich nicht, um das auch noch zu testen.......(muss aber sagen, das nur mit Rohr nach KAt ein fahren kaum möglich ist........da wird man taub)
Beim Jeep allerdings......da gings 1 Woche jeden Tag 8 Stunden.
Viele unterschiedliche Vorschalldämpfer, Viele unterschiedliche Endschalldämpfer und 2 mal mit KAT, rest ohne KAT bis zum Schluß..........
Und das Teil ging wirklich bestens.
Und in den Lehrjahren und die 5 Jahre danach haben wir ja Anlagen selbst gebaut für die Oldtimer oder unsere Sportwagen-Umbauten.......da hatten wir aber die Tester dazu.
Junge, ist das ein kompliziertes Thema..........aber durchaus lohnenswert, sich da weiter rein zu knien.
Schließlich ist es die Maßnahme nummer 1 beim Tuning, wenns günstig sein soll.
LG
Martin