Mal wieder: Keine Beschleunigung, aber nur manchmal

Hallo,

um eins vorweg zu nehmen: Ich habe dieses Forum vor meiner Anmeldung schon mehrfacht durchsucht, um eine Lösung zu meinem Problem zu finden, aber irgendwie bin ich nun (dank Werkstattbesuch) noch irritierter als vorher.

Es ist, wie so häufig ein Problem bei der Leistung an meinem Carisma. Und zwar zieht er manchmal gar nicht mehr, wenn ich zwischen 2500 und 3500 Umdrehungen bin. Es ist auch egal in welchem Gang ich fahre. Auf der Autobahn bin ich nicht über 180 gekommen vor einer Woche.
Ich dachte mir: Ok, suchste mal in diesem Forum woran es liegen könnte. Da immer wieder erwähnt wurde, dass es an der Drosselklappe liegen kann, wollte ich mal bei Werkstätten nachfragen wie teuer das denn wäre.

Gestern ist mir dann endgültig der Kragen geplatzt. Ich bin erstmal direkt zu Mitsubishi gefahren in Wallenhorst. Beim Anfahren ging gar nichts mehr, wenn ich nicht Rentnerberschleunigung einlegen wollte. Ab 2500 Umdrehungen war schluss mit Gas geben. Auf der Autobahn bin ich nicht über 90 Km/h gekommen. Nun gut. Bei Mitsubishi fragte ich wie teuer es denn wäre mit der Drosselklappe.
Der Mechaniker sagte etwas wie: "Das kostet um die 200 Euro, aber es kann auch sein, dass der Motor verkorkt ist. Das würde dann 600 Euro kosten."
Ich dachte mir: Ok, 200 Euro is etwas happig, dafür dass alle hier im Forum meinen, man könnte die Klappe auch leicht selber reinigen.
Mein Problem ist allerdings, dass ich noch nie etwas am Motor gemacht habe und nicht weiß wie viel Ahnung haben muss für eine Selbstreinigung. Die Anleitungen hier scheinen zwar recht einfach zu sein, aber ich hab wirklich noch nie am Motor geschraubt. Wie dem auch sei. Danach bin ich zu ATU gefahren und habe gefragt wie teuer es denn dort wäre. Die Antwort, die ich erhielt hat mich total irritiert und ist nun der Grund weshalb ich überhaupt diesen Eintrag hier schreibe.

Man sagte mir folgendes: "Es kann gar nicht an der Drosselklappe liegen, weil die würde sich im Leerlauf bemerkbar machen, aber nicht bei 2500 Umdrehungen! Woran sowas liegt können wir Ihnen auch nicht sagen, es könnte alles sein. Wir können gerne nachgucken, woran es liegt (gegen viel Geld natürlich), aber nicht garantieren, dass wir einen Fehler finden. (Geld trotzdem zahlen fürs nachgucken)"

Was soll ich nun glauben? Hat der ATU Mensch recht?

Ich will halt kein teuer Geld ausgeben, für Dinge bei denen ich mir nicht sicher bin ob die was bringen. Selbst machen wäre eine Idee, Anleitungen gibt es hier ja. Aber ist DIY wirklich so einfach?

Ich hoffe ihr nehmt mich nun nicht auseinander.

Ein paar Eckdaten:
- Das Auto ist ein Carisma GDI Exe 1,8 mit 125 PS, BJ. 99 - 260000 km
- Motorsteuerungsleuchte leuchtet nicht auf, wenn der Fehler eintritt
- Nachts neigt das Auto dazu, diesen Fehler nicht zu machen, bzw erst bei weit höhren Drehzahlen -> Höchstgeschwindigkeit steigert sich von 90 auf 180km/h

Gruß,
Ricardo

Bist schon der 3. mit so nem Problem.
Nur mit dem Unterschied das du eine mechanische Drosselklappe hast(Gaszug),
nehme ich jedenfalls an, weil du nen 125PS Motor hast,wie ich auch.
Die anderen haben den 122PS Motor.
Bei dieser Drosselklappe ist es etwas einfacher sie auszubauen.
Würde aber auch gleichzeitig mal den Luftmassenmesser durchspülen ,säubern.
Ich hatte dazu Entfetterspray genutzt,verfliegt sehr schnell.
Wenn du das machst ,probiere erstmal wie agressiv dein Reiniger ist und geh auf keinen Fall mit Werkzeug rein,sonst kann es teuer werden.

der ATU mensch "könnte" teilweise recht haben. is die klappe verdreckt kommt übertrieben gesagt keine luft mehr durch im leerlauf.dadurch fängt der dann im leerlauf das bocken an.
aber bei höherer drehzahl macht sich das auch bemerkbar.

ich würde folgendermaßen vorgehen:
keine experimente beim "waschmittel"...ab zum teiledealer und drosselklappen oder vergaserreiniger besorgen. am besten gleich 3 dosen. is nich ganz billig aber is auch das beste.

dann machste den luftfilter samt schlauch weg. dann sollte da n kunststoffteil am ansaugschlauch hängen->der luftmassenmesser.
du lässt den motor laufen und sprühst das zeug in den luftmassenmesser.
mit der hand immer an der drosselklappe bleiben weil dein motor zicken wird und ausgehen will.also immer schön gas geben und gut 10-20 sekunden aussprühen.

dann gehts mim zerlegen weiter. luftmassenmesser weg und evl nochmal durchspülen.möglichst nicht mit werkzeug oder lappen reingehn.

alles bis zur drosselklappe abbauen.da wirst dann wohl schwarzen schmodder finden.saubermachen mit reiniger und lappen. sowohl das gehäuse als auch die klappe. dann von hand die klappe öffnen und soweit wie möglich weiterputzen.

für n anfang sollte des schonmal ne besserung bringen und nix schlimmer machen.

alles wieder zusammenbauen und den motor starten.das kann n paar startversuche brauchen bis der reiniger ganz weg ist.am besten mit bissel gas starten und paarmal richtig durchblasen.


ach so. luftfilter auch gleich prüfen. sieht der zu aus würd ich ihn ausblasen oder ersetzen.




is nicht das perfekte aber für n ungeübten schrauberneuling mal n anfang.quasi ne vorstufe zum selfblastern

Ok, vielen Dank.

Ich werde es dann mal Montag/Dienstag ausprobieren. Wird bestimmt nen paar Stunden dauern, bis ich das zerlegt habe, aber ist mir lieber als 200 Euro bei Mitsubishi zu lassen.
Werde dann mal berichten, ob es sich gebessert hat. Ist aber schonmal beruhigend, dass es wirklich an der Drosselklappe liegen kann. Der Typ bei ATU hat mich im ersten Moment wirklich verunsichert.

Danke nochmal.

Servas Voodoo.

Liqui Molly Drosselklappenreiniger, 3 Dosen, besorgen,
1 Dose Bremsenreiniger, eben bei ATU.

Luftfilterkasten öffnen, Lufi-Einsatz entnehmen.
Schlauchklemme lösen, Oberen Kasten abbauen.

Du hast nun den Blick auf den Luftmassenmesser.
Diesen mit Bremsenreiniger besprühen, Motor bleibt AUS!!. (Sonst dreht der in den Himmel)

Dann den dicken Schlauch an der Drosselklappe lösen.

AUF die Klappe mit Drosselkl. reiniger sprühen, Aber Vorsicht, das sabbert.
Dann siehst Du IN der Drosselklappe 2 rechteckige Öffnungen.
Da den Schlauch vom DKR rein und 3 mal sprühen.

Dann von Hand die DK öffnen und den Schlauch vom DKR so weit es geht in den Ansaugtrakt stecken.

Sprühen und dabei den Schlauch langsam rausziehen. Achtung, da kann schwarzer Schmudder rausspritzen, den man schwer vom Lack abbekommt.

Ist die erste Dose leer, Kerzen raus.
Sind Kerzen raus, Motor ein paar Umdrehungen mit dem Anlasser bei Vollgas durchdrehen.

Kerzen rein und Motor starten. Der wird nun ruckeln, blubbern und unrund laufen.
Auch wenn er ausgeht, lass ihn im Standgas laufen.
Der DKR kann nie und nimmer komprimiert werden.

Kommt zu viel Reiniger in den Brennraum, hauts dir die Pleullager oder Kurbelwellenlager raus, der Schmierfilm reisst an den Kolbenwänden (da ja höchst entfettend) usw.

Läuft der Motor wieder rund im Stand, ausmachen und die Prozedur wiederholen, auch Kerzen raus.

Dann als letzten Schritt die Probefahrt, aber wirklich ohne hohe Drehzahlen.
Warum?
Weil Du einen Resoanzdämpfer im Ansaugtrakt hast, der sich unweigerlich mit Drosselklappenreiniger füllt.
Gibst Du nun zu früh zu viel Gas, KANN es dir eine Menge DKR ansaugen.
Da Flüssigkeit nicht komprimiert werden kann, wäre das der Tot für den Motor.

Sobald Dein Motor in allen Lebenslagen rund läuft, heisst es an die Schmerzgrenze zu gehen:

VOLLGAS bis zum Begrenzer in 2. und 3.ten Gang für ca. 5 Sekunden.
Also richtig freiblasen.

Damit dürfte das Problem gebessert sein.

Dann heisst es, meine DIY auszuführen und Deinen Ansaugtrakt "Selfblastern".
Den die obere Methode ist nur eine leichte Reinigung, die schnell wieder egalisiert wird.

AGR dicht machen, komplett Selfblastern und Motor freiblasen ist das einzigste, was auf lange Zeit hilft.

Ich betone nochmal:

Dein Motor KANN und muss nicht verrecken, aber mir ist schon vor 20 Jahren bei Vergaserspülungen der Motor hochgegangen, ein Bekannter hat seinen GDI gehimmelt.

Bei vielen hats nichts ausgemacht.

Ich geh halt auf Nummer sicher und gebe sogar nach der Reinigung zusätzlich Motoröl in den Brennraum, bevor ich den Motor starte.

LG
Martin

Könnte das bei mir auch helfen?

Habe ein ähnliches Problem, nur nicht ganz so krass.
An vorzüglich sehr warmen Tagen ( könnte auch Zufall sein ) zieht mein Carisma irgendwie viel schlechter. Ist schwierig zu beschreiben, als ob das Auto völlig überladen wäre. Richtig träge also, jede Steigung erfordert weitaus mehr Umdrehungen und doch kommt er nicht richtig aus dem Arsch. Dachte schon ( bitte nicht auslachen ), dass es am niedrigeren Sauerstoffgehalt in wärmerer Luft liegt.
Vor einer Woche ging auf dem Weg zum Einkaufen, auf einer Holperstrecke die orangene Motorwarnleuchte an. Sie blieb auch nach dem Einkaufen und zwei Neustarts noch immer brennen, erlosch allerdings auf einer anderen Holperstrecke wieder. Seither blieb sie aus.

Ich fahre den 1,6l. Trifft diese Beschreibung über die Drosselklappensäuberung damit auch auf mein Auto zu, oder sind da andere Kriterien zu beachten?

Servas.

Der 1600 hat andere Systeme als der 1800 GDI oder MPI.

Ich tippe bei Dir auf Luftmassenmesser, der einen falschen, barometrischen Druck ausgibt, also einen falschen wert ans Steuergerät liefert.

Ist aber äusserst schlecht zu ermitteln. Also einfach mal bei kaltem Motor den LMM mit Bremsenreiniger kurz durchspülen, obs dann besser wird. Natürlich bei nicht laufendem Motor.

Die Kontrolle kann durch zu fettes Gemisch angegangen sein. Heisst dann "Abgasanomalie"

Mehr würd mir beim 1600.er grad nicht einfallen, ohne das zu sehen und zu erfahren.

LG
Martin

Guten Morgen,
ich dachte mir schon, dass sich die Maschinen im einzelnen unterscheiden und nicht gleich behandelt werden können.

Die Idee des zu fetten Gemisches ist nicht mal so abwegig. Wenn nach erreichen der gewünschten Geschwindigkeit das Gaspedal entlastet, läuft er leichter und zieht nochmal richtig durch, als hätte er in dem Moment die nötige Luft zu Verfügung, da die Kaftstoffzufuhr durch das Gaspedal verringert wird. Liege ich mit dieser Theorie richtig, oder ist dies modellbedingt?

Was die Leuchte anbelangt, gehe ich davon aus, dass sie durch die Stöße der Straße anfing zu leuchten. Gibt es da irgendwelche Stecker, die dies durch einen Wackelkontakt bewirken könnten? ( zB Lamdasonde )

Dem LMM nur mit Bremsenreiniger zu Leibe rücken, ein Lappen ist nicht angebracht?

@nice ice
auf meim drosselklappenreiniger steht sogar drauf das man bei laufendem motor spülen soll?!?
und hoch gedreht hat da noch kein motor.eher abgestorben.

klar der reiniger kann nicht komprimiert werden wenn er mal flüssig im brennraum ist.aber der verflüchtigt sich so schnell das da eigentlich nix passiert.
hab sonst auch immer die kerzen rausgemacht und leer drehen lassen.bis mein motorspezi gemeint hat das des nich sein muss.
wenn der motor warm ist-also der brennraum im dem fall is der reiniger ruckzuck verdampft.
nutzt man die zeit zum zusammenbau und startet dann erst solls da drin trocken sein wie die wüste gobi.

weiß aber auch nicht wie sich das nach 3 dosen reiniger verhält.soviel hab ich noch nie auf einmal in nem motor versenkt.

Servas freeak.

Sicher geht das auch bei laufendem Motor mit einer Dose Reiniger.
Bis das durch den Resoanzspeicher kommt ist nichts mehr da.

Aber ich mache halt nichts mit nur einer Dose oder eh bei laufendem Motor, weils mir eben halt mal einen Hochgejagt hat.

Im Grunde sammelt eh jeder seine eigene Erfahrungen und Techniken, wie er was angeht und macht, was ja auch Sinn und Zweck solcher "Übungen" ist.

Aber ich gehe von einem DAU aus, also einem "Dümmster, anzunehmender User", was ich jetzt nicht abwertend meine, sondern als Synonym für "Anfänger.

Was, wenn er die Sonde vom DK.Reiniger im Ansaugtrakt versenkt und am Resodämpfer vorbeikommt und so ne Dose fast direkt vor den Einlass spült?

Abgesehen davon, das ein Motor ohne Luftmassenmesser eh nur sehr widerwillig laufen würde und abstirbt.

Seis drum, sagen wir einfach, Lieber auf Nummer sicher als einen kleinen Fehler zu machen, der große Auswirkungen hat.

LG
Martin

hast auch wieder recht.
hab das halt bis jetzt immer so gemacht wie oben beschrieben und die ergebnisse waren okay.

letztens an meinem S16 die prozedur durchgeführt und dann doch die krümmerdichtung erneuert.also freie sicht auf die ventile.und die waren blitz sauber.wie neu.
davor mal mim endoskop reingeleuchtet und da waren die völlig schwarz und verdreckt.wahrscheinlich weil die kolbenringe hinüber sind und durch die KGE n haufen öl mitkommt.

So,
ich habe nun mal die DK gereinigt. Als ich den Motor das erste mal danach gestartet habe, dachte ich erst ich hätte alles kaputt gemacht. Aber nun läuft er schön rund und bei ersten Testfahrten auch geschmeidig bei 2500-3500 Umdrehungen. Jetzt werde ich langfristig mal schaun, ob das auch so bleibt.

Danke auf jeden Fall nochmal für die ausführliche Anleitung.

PS: Ich hatte den Motor bei der Reinigung komplett aus.

EDIT: Also scheint der ATU Mechaniker mit der Aussage: "Es liegt garantiert NICHT an der Drosselklappe" falsch gelegen zu haben...

Ok, ich habe mich anscheinend zu früh gefreut. Heute in der Stadt kam das Auto im 1., 2. und 3. Gang nicht über 2500 Umdrehungen. Seit der Reinigung bin ich nichtmal 100km gefahren. Kann sich das so schnell wieder verdrecken?

Nächster Schritt wäre sonst die Ansaugbrücke zu reinigen, nach NiceIce Anleitung. Oder sollte ich es einfach ganz sein lassen und in einer Werkstatt Fehlersuche betreiben?

Das ist doch alles doof, hatte vorher einen VW Polo mit 60 PS. Nun ein Auto mit 125 PS, der nichmal ansatzweise schneller voran kommt als der Polo. Super.