carismafreund 22.10.2009, 09:47
Hier kommen die ganzen restlichen Autogespräche rein, die woanders nicht reinpassen.
Moderator: Talk-Moderator
1/6 22.10.2009, 09:47

Beim "rumschmökern" habe ich Fragen und Beiträge zu diesem Thema
aus Ende 2008 gefunden. Sollten da noch Fragen sein, dann will ich
mal versuchen ein wenig zu klären.
Wozu dient das Getriebe?
Um den Motor möglichst immer in der für ihn günstigsten Dreh
zahl arbeiten zu lassen. Untertourig (also niedrige Drehzahl bei
hoher Last) ist ebenso schädlich, wie überdrehen (hohe Drehzahl
ohne Last). Überdrehen kann man den Motor in jedem Gang.
Die günstigste und auch wirtschaftlichste Drehzahl liegt im Bereich
des Schnittpunktes von Drehmoment- und Leistungskurve.
Automatische Getriebe schalten daher last- und drehzahlabhängig.
Wird die Belastung zu hoch, schaltet das getriebe runter, wird die
Drehzahl zu hoch, schaltet das Getriebe rauf. Beim "Kick-down",
also voller Belastung schaltet das Getriebe in den niedrigsten für
die "angepeilte" Drehzahl/Leistung noch möglichen Gang.
Beim handgeschalteten Getriebe muß das der Kopf des Fahrers ent-
scheiden. Der kann dann allerdings frei entscheiden, also auch
Gänge überspringen, wenn er z.B. im dritten Gang eine Drehzahl
erreicht hat, bei der der Motor auch im 5. Gang nicht untertourig
arbeiten muß, solange ihm nicht hohe Last abverlangt wird.
Dem Getriebe schadet das ganz sicher nicht! Es kann natürlich sein,
daß man dann zum beschleunigen doch nochmal erst in den 4.Gang
runterschalten muß.
Ja, runterschalten: Bei den alten unsynchronisierten Getrieben
musste man zum runterschalten Zwischengas geben, um Haupt-
und Vorgelegewelle im Getriebe auf gleiche Drehzahl zu bringen,
damit die Schaltklauen "geräuschlos" greifen konnten. Heute machen
das die Synchronringe, die eigentlich mindestens die Lebensdauer
des übrigen Antriebs erreichen sollten. Ihr Verschleiß läßt sich
dadurch stark erhöhen, daß man bei hohen Drehzahlen runter-
schaltet, z.B. um die Bremswirkung des Motors zu erhöhen, was bei
modernen Bremsen unsinnig ist. Dabei werden die Ringe, deren
Arbeit auf Reibung beruht, wegen der hohen Drehzahldifferenz
zwischen den Wellen sehr hoch beansprucht.
Dazu kommt noch, daß moderne Motoren eine Schubabschaltung
haben, also im Schiebebetrieb die Benzinzufuhr abstellen. Das spart
enorm Sprit; viel mehr, als das kullern lassen bergab ohne Gang.
Wer mal LKW gefahren hat, weiß obendrein, wie gefährlich es sein
kann, bergab ohne Gang zu fahren. Man kann möglicherweise über-
haupt nur einen hohen Gang wieder einlegen und muß dann die
Bremsen entsprechend höher belasten.
Man kann daher durchaus im Schiebebetrieb bis an die Ampel ran-
fahren und dann erst Motor und Getriebe voneinander trennen, oder
an eine Kurve ranfahren und erst schalten, wenn man wieder be-
schleunigen kann und will. Dabei lassen sich natürlich Gänge über-
springen, das schadet dem Getriebe nicht, sonst bekäme man ja
regelmäßig Probleme, wenn man in der Stadt an eine Ampel ran-
fährt, die dann doch auf grün springt.
Anders ist das bei sequenziellen Getrieben, die es in allenMotorrädern
und inzwischen auch in manchen Autos gibt. Die haben zwischen
den Gängen keine Leerlaufstellung und sollten vor einem Halt durch-
geschaltet werden. Es kann sonst passieren, daß man in dem steh-
enden Getriebe nicht schalten kann.
Also: schaltet last- und drehzahlabhängig, der Motor dankts und
dem Getriebe ist es im Prinzip egal welchen Gang man wählt.
+0
carismafreund
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2/6 22.10.2009, 11:04

hat hier aber nicht jemand behauptet, dass es die Syncronringe im Getriebe schadet wenn man Gänge überspringt und seine Behauptung mit seriösen Quellen belegt?
+0
Goofy
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3/6 22.10.2009, 11:45

naja ich denke es hängt auch von Fahrer ab... ob man generell in den niedrigen Gängen mit hohen Drehzahlen fährt oder andersrum....

Denke mal das überspringen macht da nicht viel aus. Ich halt mich zumindest immer halbwegs dran das ich die Fahrschulregeln bissel anwende... nicht immer aber naja :P


Mfg Watte
+0
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4/6 22.10.2009, 14:26

Ich will nicht nochmal alles lesen, entsinne mich aber, daß da von
Schaden an den Ringen gesprochen wurde, wenn Gänge übersprungen werden.
Mach Dir selbst ein Bild davon: Es handelt sich da um konische - meist- Bronzeringe, die in eine entsprechende konische Aufnahme gepresst werden und die beiden Wellen solange gegeneinander
bremsen, bis sie fast oder ganz gleiche Drehzahl haben und die Schalt-
klauen leicht einrasten können. Bei hoher Drehzahldifferenz muß ent-
sprechend stark gebremst/ gedrückt werden. Das bedeutet Verschleiß,
kann also beim Überspringen von Gängen abwärts leichter passieren.
Raufwärts haben die Ringe nichts zu tun.
Da in unseren Autos eine H-Schaltung ist, man beim Gangwechsel in
jedem Fall durch den Leerlauf muß, kann man völlig unbesorgt den Gang der gefahrenen Geschwindigkeit entsprechend wählen.
Die Bereiche überlappen dabei. Hohe Drehzahl in einem Gang sind
aber sicher für den Motor zu hoch im nächst niedrigeren, und gleich-
zeitig - falls die Synchronisaton das überhaupt schaffen sollte - ist
der Verschleiß an den Ringen sehr hoch. Da schleift halt Metall auf Metall mit bißken Öl dazwischen. Deshalb nicht aus hohen Drehzahlen
runterschalten und schon erst recht nicht Gänge überspringen.
Paßt aber die Geschwindigkeit eigentlich für den dritten, man ist aber
gerade im 5. leicht abwärts ohne Last gekullert, dann nimmt man
natürlich zum beschleuinigen den 3. Der läßt sich dann auch ent-
sprechend ohne Druck einlegen.
Also - ich bleib dabei, weil ichs so gelernt hab - die Synchronringe
verschleißen bei hohen Drehzahldifferenzen, sonst halten sie ewig.
+0
carismafreund
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5/6 23.10.2009, 15:51

Wenn du weißt das es hier schon einmal das Thema "Gänge überspringen: Ja oder Nein / Sprit sparen" angesprochen wurde, warum startest du das Thema neu und machst nicht beim alten weiter?
+0
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6/6 23.10.2009, 16:38

Lieber Webmaster!
Einfach deshalb, weil es mir nicht um eventuelles Spritsparen durch
überspringen der Gänge ging - dazu müsste sehr genau differenziert werden, ob es sich bei der Gemischzubereitung um einen reinen Ver-
gaser handelt, ob Einspritzung oder gar Direkteinspritzung, ob mit oder
ohne Turbolader. So pauschal kann man das nicht sagen. Und ganz
sicher auch nicht, daß möglichst schnelles Hochschalten - auch in der
Stadt möglichst nur im 5.Gang fahren - helfen soll den Verbrauch zu
verringern. So wird das immer wieder z.B. auch vom ADAC propagiert.
Niedrige Tourenzahl und hohe Belastung sind nicht gut für unsere
Motoren, das ging nur bei den alten Dieseln und bei Glühkopfmotoren.

Mir ging es um Frage, ob die Synchroneinrichtung Schaden leiden
kann , wenn man Gänge überspringt, und das habe ich verneint.
+0
carismafreund
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