Servas Leuts.
Ich gebe euch einfach mal Starthilfe, damit es hier zu einer Eingrenzung kommt, so wie ich es rauslese, herrscht ja im Grunde Rätselraten, oder?
Als erstes die Kerzen ausdrehen.
Dann Ventildeckel runter.
Am besten eine zweite Batterie oder sonstige Starthilfe und eine Zweite Person.
Dann den Motor 20 Sekunden drehen lassen, dabei den Ölverlauf beobachten.
Anfangen bei Zylinder 1 (in Fahrtrichtung gesehen, gegenüber Getriebeseite)
Dann Zylinder 2.
Danach erst mal Pause und das Resultat der Ölförderung Revue passieren lassen.
Dabei werdet ihr feststellen, wie die Ölversorgung aussieht.
Nach 2 Minuten Pause macht bei Zylinder 3 weiter, dann Zylinder 4.
Da der Motor nicht startet, wird auch kaum Öl rumspritzen.
Meiner (bescheidenen) Meinung nach seid ihr auf dem falschen Weg, was Öldruck und Co angeht.
Alles unter dem Kopf hat ungefähr Kleinen Finger dicke Ölbohrungen, also Riesige Ölförderbohrungen.
Der Übergang zum Zylinderkopf ist ebenso groß, aber dann wirds in der Tat enger.
Aber nicht so eng, das sich da "normalerweise" was zusetzen kann, bei der Modernität des Motors.
Ich sage "Normalerweise" weil es Menschen gibt, die in einen
GDI reines, mineralisches Öl einfüllen und dieses NIE wechseln.
Siehe meine Bilder vom Jeep.
Dazu nur Kurzstrecke.
Dann kann es unter Umständen zu einem Zusetzen kommen, was aber in meinen fast 30 Jahren Motortuning und Reparaturen noch nie vorgekommen ist. Noch NIE.
Aber für alles gibt es ein erstes mal.
So, zu Krause: Normal empfehle ich folgendes:
Hast Du die Möglichkeit, an ein Endoskop zu kommen?
Bei Forstinger und Co gibt es manchmal eins um die 70 bis 90 Euro, anschließbar an ein Laptop.
Dann schau Dir damit mal die Brennräume durch die Kerzenlöcher an. Kolbenboden und die Laufbuchsen.
Siehst Du nun auf den Kolbenböden Kratzer und Einschläge, hats Dir irgendwas in den Brennraum gezogen.
Aber bei Dir ist das ja anders:
Da Du aber den Kopf runter hattest (klapperte ja vorher schon, oder?) hättest das ja dann auch gesehen.
Also auch hier eher unwahrscheinlich.
Du hattest Deine Hydros draussen. Dann den neuen Kopf, wohl gebraucht.
Wenn z.b die Bohrungen an den Hydros zu wären, oder der Öldruck zu gering, würden Deine Hydros auch im Aussenbreich angeschlagen sein und Schleifspuren aufweisen. Ölfilmriss.
Man erkennt dann Schleifspuren am Hydrokörper.
Da die Hydros eben durch die Versorgungsbohnung auch mit Lageröl versorgt werden, laufen sie in einem Schmierfilm.
War DA auch alles OK, ist eine verstopfte Hydro-Versorgungsbohrung absolut ausgeschlossen.
Es wäre ja fast ein Unding der Möglichkeiten, das gleich beide Köpfe defekt sind.
Aber wie immer: Irgendwann gewinnt jemand im Loto und knackt den Jackpot.
Kopf runter.
Kolbenspiel anschaun, wie weit sie in den Laufbuchsen hin und her bewegt werden können.
Kurbelwelle von Hand drehen, dabei jeden Kolben, der nach oben kommt, niederdrücken.
Dann das gleiche, wenn er abwärts geht.
Beim abwärts darf man absolut KEIN Spiel spüren. Sobald auch nur Minimalst Spiel spürbar ist, Kolbenbolzen defekt.
Um euch die "Versorgungsbohrungen" mal vor Augen zu führen:
Ihr seht den Hydro.
Links davon sind 2 Bohrungen.
DAS sind die Versorgungsbohrungen, die Innen aber etwas kleiner sind und zum Hydro das Öl führen.
Schauts einfach, was da an Öl rauskommt, wenn der Motor ohne Kerzen dreht, und was um den Hydro an Öl rauskommt.
Dann erkennt ihr, obs Versorgungsprobleme in diesem Bereich gibt.
Der Durchmesser dieser Bohrungen geht durch den gesamten Zylinderkopf, dies nur als Größenangabe und Info.
Hoffen wir das Beste, das es da keine Probleme gibt.
Das nachschaun ist ja auch kein grobes Drama, viel abbauen muss man ja nicht.
Als nächstes nochmal das Prinzip der Hydros anhand von Bildern.
Der Aufbau eines Hydros, und zum Vergleich ein Original:
Der vernengte Bereich ist der Versorgungsbereich, und irgendwo ist dann das Füll-Loch, das den Hydro mit Öl füllt und den Druck aufbaut.
Im oberen Bild Gelb markiert mit rotem Pfeil.
Genau durch dieses Loch gelangen die feinen Schmutzpartikel in den Hydro.
Die Spielausgleichsfeder wird mit Schmutz umhüllt und klemmt.
In diesem Zuge kommt es bei der Kugel ebenso zu einem Verklemmen, das Öl, im obrigen Bild rot dargestellt, kann nicht mehr UM den inneren Hydro-Raum zirkulieren.
Die Federkugel, unten im Hydro, wird nicht mehr voll geschlossen.
Die Feder drückt den Hydro zwar auseinander, wird aber durch den Schlepphebel wieder zusammengedrückt, da die Kugel die Druckkammer nicht mehr verschließt.
Und genau DA entsteht das klappern. Es ist kein Gegendruck vorhanden.
Deswegen ist die Hydroreinigung gründlichst durch zu führen.
Verbleibt im Füllraum und Arbeitsraum Schmutz, fängt es innerhalb kürzester Zeit wieder an zu klappern.
So, dann sind es immer noch die restlichen 10 %, bei denen die Hydros schon so defekt sind, das eine Reinigung nicht mehr geht.
Genau in dem Falle, wenn die Kugel durch den Schmutz beschädigt ist, somit den Arbeitsraum nicht mehr ordentlich verschließen kann.
Wie ein Ventil, das ein Loch hat, lose ist oder gebrochen oder einen defekten Dichtring hat.
Da kann man noch so oft den Reifen auffüllen, es entweicht unweigerlich der Druck bis der Reifen platt ist.
Schauts euch die Ölversorgung genau an, dann reden wir weiter und suchen nach ner Lösung.
LG
Martin